ALLE AUSSER DAS EINHORN

von Kirsten Fuchs || Ab 11 Jahre

»Verrückt sein heißt ja auch nur, dass man verrückt ist, und nicht bescheuert.«

Der letzte Tag vor den Ferien ist an der Schule von Netti immer etwas Besonderes. Alle Projektgruppen stellen ihre Ergebnisse vor, und das Schuljahr wird mit dem großen Kostümfest gefeiert. Dieses Mal geht Netti als Einhorn.
Aber seit Wochen ist sie das Opfer von Mobbing. Sie wird nicht etwa im Bus gehänselt oder auf dem Schulhof geschubst, nein, sie wird in Chatgruppen beschimpft, Unwahrheiten über sie werden in sozialen Medien verbreitet. Fever, die Anführerin der Mobber, hat eine gesonderte Chatgruppe gegründet, »Alle außer das Einhorn«, um ihre Beleidigungen und Lügen schnell mit allen anderen zu teilen. Als Fever am Ende des Tages am Fuß der Treppe liegt, die sie gerade heruntergefallen ist, weil sie aufgrund eines misslungenen Streichs selber das Einhornkostüm trägt, wird ihr bewusst: Jeder wird zum Opfer, ohne dass es dafür einen Grund gibt. In ihrem Fall hat sie den Hass, den sie gegen das Einhorn gesät hat, selbst ernten müssen.
Cybermobbing geschieht oft unbemerkt: fernab von Helikoptereltern, Lehrern oder anderen Erwachsenen. Die digitale Revolution führt dazu, dass Kinder mit den unkontrollierbaren Auswirkungen von Chats und sozialen Medien konfrontiert werden – ein brisantes Thema für Schüler, Eltern und Lehrer.

regie: KATHARINA BRANKATSCHK || bühnen/kostümbild NICOLAUS-JOHANNES HEYSE || dramaturgie: OLIVER MEYER || medienpädagoge „app2music“: JAKOB GRUHL || es spielen: MARLENE TANCZIK, JAN WENGLARZ, NAEMI FEITISCH, ALEXANDER PENSEL, NICOLINE SCHUBERT

Fotos: Anna Kolata