MOMO

nach Michael Ende, in einer Fassung von Vita Huber

Zwischen den Neubauvierteln der riesigen Stadt liegt ein altes, verlassenes Amphitheater. Hier lebt Momo. Momo, das Mädchen, das gar nicht arm, sondern vielmehr reich an Freundschaften ist. Doch irgendwas ist plötzlich anders. Ihre Freund*innen haben keine Zeit mehr zum Spielen, Rätseln und Erfinden von Fantasiewelten. Und immer mehr Gestalten in grauen Anzügen kontrollieren die Stadt im Auftrag der Zeitsparkasse. Momo muss etwas tun! Von Meister Hora, der über die Zeit wacht, erhält sie den Auftrag, den furchteinflößenden Anzugträger*innen und ihren Zigarren auf die Schliche zu kommen. Mit Mut, einem klugen Plan und der weisen Schildkröte Kassiopeia an ihrer Seite kämpft Momo um die Zeit der Menschen.

Michael Endes Kinderbuchklassiker von 1973 schildert eindrucksvoll, welche Folgen es hat, wenn die Ressource Zeit durch Optimierung immer knapper wird und wie sehr es sich lohnt, zu trödeln, sich treiben zu lassen und einfach mal zu träumen.

regie: KATHARINA BRANKATSCHK || bühne und kostüme: ANJA KREHER || musik: RAFAEL KLITZING || video: FRANZ EHRENBERG || dramaturgie: CHRISTOPH MACHA. ANDREA BORN || es spielen: RONJA RATH, SIMON KÄSER, JULIAN LEHR, MIRKO NÄGER-GUCKEISEN, BABETTE KUSCHEL, MARJA HOFMANN, SUSANN WEILANDT, SIMON LATZER, ULRIKE SPERBERG, STEFAN KUK, FLORIAN THONGSAP WELSCH, PAUL OLDENBURG, ENSEMBLE

"Die düstere “Momo”-Geschichte von Michael Ende (Fassung von Vita Huber) ist hier ganz sanft, nicht etwa in Richtung einer bedrohlichen Zukunftsvision geschoben worden. Stattdessen zeigt die Inszenierung, wie wir alle heute umher hetzen und durch materielle Dinge und leere Heilsversprechen wie Spotify oder Babbel ablenken und einlullen lassen."

Dresdner Neueste Nachrichten, Rico Stehfest, 07.02.2022
Fotos: Marco Prill