von Sibylle Berg
Vier Freundinnen sind vor zehn Jahren Mütter geworden: im klassischen Elterndoppelpack, in einer Kommune lebend oder auch alleinerziehend. Gemeinsam verspürt das Mütterquartett nun den dringenden Wunsch, das eigene Leben noch einmal grundlegend zu überdenken. Die Idee: Ein Umzug muss her! Von der Stadt aufs Land in eine progressive Mütter-WG! Das soll das noch immer ausstehende Glück bringen und die klaffende Identitätslücke endlich schließen. Nur leider wird die Begeisterung für die bevorstehende Stadtflucht nicht von ihrem mittlerweile zehnjährigen Nachwuchs geteilt. Denn während die Mütter in ihren übersteuerten Bemühungen der Selbstverwirklichung darauf drängen, endlich irgendwo goldrichtig zu sein, bewältigen die Kinder klarsichtig den Alltag und wünschen sich, endlich einmal Eltern zu haben, die wissen, was richtig und was falsch ist. Ein Hoch auf die Sinnkrise der Mittelschicht zwischen Bedürfnis und Analyse-Zwang!
Sibylle Bergs ironischer Text über das Thema Mutterschaft beschreibt eine Generation junger Frauen, die den eigenen Möglichkeiten ratlos gegenübersteht. Dabei kommentiert die Autorin mit politisch unkorrektem Humor Frauenbilder, Beziehungsmodelle und bilinguale Yoga-Kindergärten. Und dann kommt Mirna …
regie: KATHARINA BRANKATSCHK || bühne: MARKUS NEESER || kostüme: ANJA KREHER || dramaturgie: DAG KEMSER || es spielen: SONJA ISEMER, ALEXANDER PENSEL, ROBIN KRAKOWSKI, MAX READESTOCK, ENRICO PETTERS
"Regisseurin Katharina Brankatschk hat das richtige Gespür dafür, aus diesem Text einer Frauen-Generation witziges, selbstironisches, ganz und gar unspießiges Theater zu machen." Mitteldeutsche Zeitung, Joachim Lange, 12.03.2018